Das Ethikkomitee
der Klinikum Bayreuth GmbH
Eine schwere Entscheidung
Hätte meine Partnerin, mein Partner diese Therapie gewollt? Wie würde meine Mutter, mein Vater für sich entscheiden, wenn das noch möglich wäre? Was ist ein guter Weg für meinen Verwandten oder Angehörigen?
Die Möglichkeiten der modernen Medizin retten Leben. Sie sind ein Segen. Als Intensivmediziner erlebe ich das jeden Tag. Allerdings stellen sie Patientinnen und Patienten, deren Familien und Angehörige und Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte auch immer wieder vor schwierige Entscheidungen. Dann, wenn Patientinnen oder Patienten nicht mehr selbst entscheiden und sagen können, welche Behandlung oder welchen Eingriff sie möchten oder nicht möchten, ob sich ein Weiterleben danach mit ihren Vorstellungen von einem guten Leben vereinbaren lässt, welche Werte und Überzeugungen ihnen wichtig sind – immer dann stehen die Beteiligten vor der Aufgabe, für ihre Angehörigen zu sprechen.
In der Entscheidungsfindung sind wir an Ihrer Seite. Alle erforderlichen Informationen stellen wir im Gespräch bereit. Alle an der Behandlung beteiligten Professionen sind bei der gemeinsamen Beratung vertreten. Zusammen gehen wir auf Ihre Anliegen, Fragen und Sorgen ein. Unser Ziel ist es, eine gute Entscheidung zu treffen.
Sie als Angehörige, aber auch Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege und aus dem ärztlichen Dienst, können sich an uns wenden, wenn sie sich die Frage stellen: Hätte die Patientin/der Patient das so gewollt? Was wir tun können und wie Sie uns erreichen, lesen Sie auf dieser Internet-Seite.
Beste Grüße,
Dr. Christoph Dommke,
Sprecher des Ethikkomitees der Klinikum Bayreuth GmbH
Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und Spezielle Internistische Intensivmedizin
Oberarzt Dr. Christoph Dommke
Die brennenden Fragen
Wenn das Ethikkomitee beratend tätig wird, geht es häufig um
– Therapiebegrenzung am Lebensende
– künstliche Ernährung
– Umgang mit einer Patientenverfügung
– ethische Fragen am Beginn eines Lebens
Der Behandlungsfall muss keinesfalls spektakulär sein. Gerade auch in Alltagssituationen kann Ethikberatung helfen, Orientierung zu finden.
Wir nehmen uns Zeit
An einer Ethikberatung nehmen teil:
Eine Ethikberatung ist Vertrauenssache.
Auf unsere Verschwiegenheit können Sie sich verlassen.
Ethikberatung:
Wie läuft das?
Eine Beratung erfolgt, wenn die Patientin/der Patient, Angehörige oder Mitglieder des Behandlungsteams diese anfordern.
Zwischen der Anforderung bis zur Beratung liegen nur wenige Tage. In dieser Zeit analysieren Ärztinnen oder Ärzte gemeinsam mit der behandelnden Medizinerin/dem behandelnden Mediziner und der Pflege den sogenannten klinischen Verlauf an. Welche Erkrankung hat die Patientin/der Patient? Wie sah die bisherige Behandlung aus? Was wäre die maximal mögliche Therapie? Welchen Nutzen würde sie versprechen, aber auch welche Belastungen würden damit einhergehen? Was sagt die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt und was sagt die Pflege? Im Mittelpunkt steht immer wieder die Frage nach dem Willen der Patientin/des Patienten.
Neben Mitarbeitenden des medizinischen Personals gehören je nach Einzelfall dem Gremium auch Fachleute aus dem juristischen, psychologischen, seelsorgerlichen, sozialpädagogischen, therapeutischen und pflegerischen Bereich an.
Die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt gibt einen Überblick, Medizinerinnen und Mediziner des Ethikkomitees ergänzen und erklären in verständlichen Worten.
Die lindernden Maßnahmen werden besprochen, wenn Heilung nicht mehr möglich ist.
Die psychische Situation der Patientin/des Patienten, ihre/seine Lebensumstände sind Themen.
Was hätte die Patientin/der Patient für sich gewollt?
Viele Angehörige erleben ein solches Gespräch als wichtige Orientierung, als Entscheidungshilfe und immer wieder auch als Befreiung.
Was nicht läuft
In einer Ethikberatung wird nicht über die medizinische Qualität der Behandlung diskutiert.
Ethikberatung ist keine Supervision, es geht also nicht darum, eventuelle Kommunikationsprobleme in einem Behandlungsteam, zu lösen.
So können Sie eine Ethikberatung anfordern
Wenden Sie sich bitte einfach an die jeweilige Information in den Eingangsbereichen unserer Betriebsstätten Klinikum und Hohe Warte. Dort hilft man Ihnen gerne weiter.
Sie können sich auch telefonisch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Informationen wenden:
Für die Betriebsstätte Klinikum wählen Sie bitte die Nummer 0921 40000 und für die Hohe Warte die Nummer 0921 40001. Ein Mitglied des Ethikkomitees wird Sie zurückrufen.
Mitarbeitende der Klinikum Bayreuth GmbH können eine Ethikberatung auch über ORBIS anfordern (Konsil Ethikkomitee).
Wir sind gerne für Sie da.